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Online User lesen anders

Online-User lesen anders

Zu Beginn des Webs haben große Verlage ihre Print-Texte der Tageszeitungen eins zu eins in ihre Online-Portale gestellt. Schnell haben sie gemerkt, dass dies nicht funktioniert, weil das Lesen am Rechner anders abläuft als in der realen Welt. Erfahren Sie hier etwas über die Unterschiede und was Sie bei der Verfassung von Texten für Ihre Website beachten sollten.

Physikalische Unterschiede

Die physikalischen Unterschiede zwischen einer Website und einer Tageszeitung sind riesig und unser Auge erfährt andere Anforderungen. Die auf Papier gedruckte Print-Ausgabe hat grundsätzlich eine höhere Auflösung und zeigt mehr Details. Die Qualität und Größe des Bildschirms spielt eine zusätzliche Rolle und lässt die Buchstaben unschärfer erscheinen. Bei gleicher Lesezeit klagt mit Mehrheit der Leser beim Online-Lesen über schnellere Ermüdung oder sogar ein Brennen der Augen.

Online Lesetechniken

Die Lesetechnik oder besser „Erfassungstechnik“ ist in der Online-Welt eine andere und ein weiteres Unterscheidungsmerkmal: Der User liest nicht, er „scannt“ eine Seite oder Text nach der F-Form: Zunächst wandert der Blick zweimal horizontal über die ersten beiden Absätze der Seite, danach folgt ein vertikaler Blick den linken Seitenrand entlang.
Außerdem werden nicht einzelne Buchstaben oder Worte gelesen sondern Wortgruppen erfasst. Dieses Verhalten wird in Online-Texten durch gut platzierte Zwischenüberschriften noch gefördert. Diese reichen dem Leser für einen ersten „Erfassungs-Eindruck“ und nur bei als persönlich interessant eingeschätzten Schlüsselworten wird genauer erfasst oder sogar gelesen.

Kurz & knackig

Scannen erscheint zudem ökonomischer und der Geschwindigkeit des Webs angemessen. Knackige, kurze Fakten-Sätze, die schnell in die Schublade 0 (= nicht wichtig) oder 1 (= wichtig) sortiert werden können, sind der Anspruch der heutigen Web-Generation.
Um diesen Zeitfaktor auszugleichen erwarten Online-Leser einen kürzeren, komprimierten Text; faktenorientiert und oft nicht in Zusammenhängen dargestellt. Zusammenhänge, Hintergründe und weitere Detailinformationen erfolgen über Links, die im Text empfohlen werden, oder die der User selbst – meistens über Suchmaschinen – suchen muss.
Zahlreiche Eye-Tracking-Studien haben belegt, dass die Aufmerksamkeit oben auf der Seite höher ist als unten. Zudem stocken die Augen bei sogenannten Brüchen. Dies können Fotos, Farben oder Fettdruck sein.

Der Selbsttest

Und nun schauen Sie doch einmal auf Ihre Website und überprüfen anhand der unten genannten vier Basis-Kriterien, ob diese erfüllt werden und Sie mit gutem Gewissen überall einen Haken für „ok“ setzen können:

  • Kontrastreiche, gut lesbare Schrift
  • In Texten links oben die „Knack-Begriffe“
  • Zwischenüberschriften, Fotos, Fettschrift
  • Weiterführende Links

Glückwunsch – Sie haben nicht geschummelt und somit beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Website, die Ihre Kunden sicher gern wieder aufsuchen.

Titelfoto: ‘Ciber Cafe’ von Lars Kristian Flem gefunden auf Flickr.com unter CC-Lizenz.

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