Es gibt viele Antworten auf die Frage, welcher WordPress-Editor der passende ist: Classic Editor, Block Editor oder doch ein Page Builder? Als WordPress Agentur haben die wesentlichen Unterschiede sowie Vor- und Nachteile der verschiedenen Optionen herausgearbeitet.
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WordPress-Editor ist nicht gleich WordPress-Editor
Wenn es darum geht, Seiten oder Beiträge einer WordPress-Website zu gestalten, führen grundsätzlich viele Wege nach Rom. Einer davon ist der Classic Editor, mit dem die Reise einst begann und der sich noch immer großer Beliebtheit erfreut – rund fünf Millionen Menschen nutzen ihn, wir auch.
Dann wäre da der Block Editor, früher Gutenberg Editor, heute Standard-Editor von WordPress. Dieser hatte bei seiner Einführung im Jahr 2018 einen, sagen wir mal, schwierigen Start. Die Gründe dafür hängen u. a. mit dem großen und dynamischen Markt der Page Builder zusammen, der sich seit ca. zehn Jahren entwickelt. Dazu gleich mehr.
Classic Editor: Der klassische WordPress-Editor
Der WordPress-Editor der ersten Stunde. Im Wesentlichen ein Feld, in das Texte und Bilder eingefügt werden können. Ein paar Funktionen und Formatierungsmöglichkeiten, fertig. Das Aussehen der Website wird ansonsten komplett vom Theme bestimmt. Für Anpassungen im Design muss man den Code anfassen, was die meisten wahrscheinlich als Kontra ansehen würden.
Das Pro: Der Classic Editor ist eine schlanke und einfache Lösung, die wenig Energie frisst und kaum Probleme verursacht, auch wenn man mal das Theme wechselt. Wer also keine allzu großen Design-Ansprüche hat, fährt durchaus gut mit dem früheren Standard-WordPress-Editor, der heute per Plug-in aktiviert werden muss.
Block Editor: Der neue Standard-WordPress-Editor
Der neue Standard-Editor ist der Block Editor, und das seit Einführung von WordPress 5.0 am 6. Dezember 2018. Das ist noch nicht lange her – vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass es WordPress seit 2003 gibt und somit 15 Jahre lang mit dem Classic Editor gearbeitet wurde. Die Schmerzen der Umstellung sind noch zu spüren, oft werden sie vermieden (s. o.).
Die beiden WordPress-Editor-Konzepte unterscheiden sich grundlegend. Das bekannte Textfeld gibt es im Block Editor nicht mehr, dafür kann man seine Seiten und Beiträge mit etlichen Blöcken – z. B. Textfeld-Block, Bild-Block, Spalten-Block etc. – per Drag-and-drop zusammenbauen. Das kennt man a) von Baukastensystemen und b) von den bereits erwähnten Page Buildern.
Der große Vorteil des Block-Editors: Er ist direkt in WordPress integriert und seine Etablierung sowie Weiterentwicklung stehen aktuell im Fokus des beliebten Content-Management-Systems. Der Editor ist demnach vergleichsweise schlank und krisenfest.
Er gefällt aber nicht jedem und solang der Classic Editor als Plug-in angeboten wird, wird dieser voraussichtlich auch genutzt. Die Gründe dafür liegen u. a. darin, dass man als Nutzer einen deutlich größeren Aufwand betreiben muss, um den Block-Editor gut zu kennen und zu verstehen. Beispielsweise sind unsere ehemals vierstündigen Schulungen so heute nicht mehr möglich.
Page Builder: Die Treiber des Wandels
Page Builder – z. B. Divi, Elementor, WPBakery – kamen 2012/2013 auf – und nicht selten als integraler Bestandteil von Themes. Die Entwickler dieser begannen, Page Builder zu nutzen, um ihren Kunden mehr Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, als sie der Classic Editor bietet. Spalten, Zeilen, Slider und zahlreiche weitere Module – revolutionär!
Seit 2016 gibt es visuelle Page Builder, mit denen direkt im Frontend einer Website gearbeitet werden kann. So sieht man sofort und live, wie sich eine Änderung auf das Design auswirkt – revolutionär again!
Doch wo Freude, da auch Leid. Wenn ein Page Builder genutzt wird, gilt besondere Vorsicht beim Theme-Wechsel. Es sollte sichergestellt werden, dass das neue Theme denselben Page Builder nutzt, damit die Seiten und Beiträge korrekt dargestellt werden.
Der wahrscheinlich größte Nachteil aber ist, dass Page Builder häufig eine Menge Code mitbringen, der sich u. a. negativ auf die Ladezeiten (bis zu 40 % im Vergleich zum Block Editor) und damit das Ranking in Suchmaschinen auswirken kann.
WordPress-Editor: Fazit
Letztlich muss jeder selbst entscheiden, mit welchem WordPress-Editor er am liebsten arbeitet. Das kann je nach Projekt auch unterschiedlich sein. Wir setzen beispielsweise gern auf die Kombination aus Classic Editor und Page Builder (WPBakery).
Gleichen Sie am besten die Pros und Kontras der einzelnen Optionen mit Ihren Zielen und Ansprüchen an Ihre WordPress-Website ab, um die passende Lösung zu finden.
Gutes Gelingen!
2 Kommentare. Wir freuen uns über Ihren Kommentar
Ein guter Beitrag, der doch mein schlechtes Gewissen weiterhin mit dem Classic-Editor zu arbeiten etwas erleichtert. Werden von Elbnetz trotzdem Schulungen bezüglich des Block-Editors angeboten und was würde diese kosten? Viele Grüße, Harald Kremers
Moin Harald,
Vielen Dank für Deine Nachricht. Momentan bieten wir keine Schulungen für den Block-Builder an. Das wird sich vermutlich ändern, wenn die Entwicklung so weit abgeschlossen ist, dass wir nicht regelmäßig die Unterlagen anpassen müssen ;-)
Ahoi!