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Ein WordPress Child Theme erstellen

Richtig, in diesem Artikel geht es um Child Themes. Worum genau handelt es sich dabei? Welche Gründe gibt es, ein Child Theme zu verwenden? Wie legt man eins an? Das vorweg: Child Themes sind eine tolle Sache, um die eigene WordPress-Website nach Belieben zu individualisieren …

Vorteile eines Child Themes

Wer sich bei der Entwicklung einer Website für ein Webdesign-Vorlage von WordPress entscheidet, hegt trotz sorgfältiger Auswahl nach einer Zeit eventuell den Wunsch, dieses stärker zu individualisieren, als es mit dem gelieferten Funktionsumfang möglich ist. Unmöglich ist es aber nicht. Denn seit WordPress Version 3.0 bietet das kostenlose Content-Management-System die Möglichkeit, sogenannte „Child Themes“ anzulegen.
Ein Child Theme ist eine Art Ableger vom ursprünglichen Theme, das somit zum „Parent Theme“ avanciert. Der große Vorteil: Verändert man das Child Theme, bleibt das Parent Theme unangetastet – und jederzeit aktualisierbar, ohne dass die vorgenommenen Anpassungen bei einem Update überschrieben werden. Auf der anderen Seite werden die Einstellungen der Child Themes bei der Anzeige des Website-Frontends denen der Parent Themes vorgezogen.

Ein Child Theme erstellen

Child Themes sind demnach der sicherste Weg, um individuelle Website-Wünsche in Erfüllung gehen zu lassen. Um ein Child Theme zu erstellen, sind jedoch Basiskenntnisse in Sachen HTML und CSS vonnöten. Darüber hinaus braucht man ein FTP-Programm, um auf den Server zugreifen zu können, auf dem die eigene WordPress-Installation abgelegt ist.
Es gibt zahlreiche kostenfreie FTP-Programme wie FileZilla oder Cyberduck, mit denen der Zugriff auf das WordPress-Verzeichnis hergestellt werden kann. Die Zugangsdaten müssen dafür im Zweifel beim Provider erfragt werden.
Ist dieser Schritt erfolgt, ist es notwendig, im Theme-Verzeichnis unter „wp-content/themes“ zunächst einen neuen Ordner anzulegen. Dessen Bezeichnung ist grundsätzlich egal, doch es empfiehlt sich, den Namen des Parent Themes zu verwenden und diesen um ein „-child“ zu ergänzen. In diesem neuen Child-Theme-Ordner muss nun die Stylesheet-Datei „style.css“ erstellt und mindestens mit den fett markierten, idealerweise mit allen folgenden Codezeilen befüllt werden:
/*

Theme Name: Name des Themes Child

Description: Hier eine Beschreibung des Child Themes
Author: Elbnetz GmbH
Author URI: https://elbnetz.com
Template: namedesparentthemes
Version: 1.0
*/

Neben der CSS-Datei muss noch eine functions.php-Datei mit folgendem Code erstellt und in ihrem Child-Ordner gespeichert werden:
<?php
function child_theme_styles() {
wp_enqueue_style( 'parent-style', get_template_directory_uri() . '/style.css' );
wp_enqueue_style( 'child-theme-css', get_stylesheet_directory_uri() .'/style.css' , array('parent-style'));
}
add_action( 'wp_enqueue_scripts', 'child_theme_styles' );?>

Über diesen Code findet allerdings lediglich die Zuordnung zum Parent Theme statt. Werden keine weiteren Änderungen in dieser Datei vorgenommen, sind Child und Parent Theme identisch.
Im Anschluss an diese Prozedur nur noch schnell einen Screenshot (880 x 660 Pixel) für den Administrationsbereich erstellen und als „screenshot.png“ ebenfalls im Child-Theme-Ordner abspeichern.

Ein Child Theme aktivieren

Die Aktivierung eines Child Themes findet auf die gleiche Art und Weise statt wie die eines normalen Themes – über den Menüpunkt „Design“, den Untermenüpunkt „Themes“ und die Schaltfläche „Aktivieren“.

Funktionsumfang über Child Themes erweitern

Neben der Stylesheet-Datei können diverse andere Dateien des Parent-Themes mit der ergänzt oder verändert werden, beispielsweise die „header.php“, die „footer.php“, die „index.php“ – und die „functions.php“. Letztere beinhaltet die verschiedenen Funktionen und Filter eines Themes. Sie fungiert ähnlich wie ein Plug-in und bietet unzählige Möglichkeiten, das eigene Template mit den Funktionserweiterungen zu bestücken, die man anwenden möchte.
Um eine der Dateien aus dem Parent Theme anzupassen, muss diese in den Child-Theme-Ordner kopiert werden. Nur dann bleiben alle Änderungen erhalten. Eine Ausnahme bildet die „functions.php“. Sie kann lediglich um Funktionen ergänzt werden, die Originaldatei bleibt jedoch unverändert.

Child Themes machen unabhängig

Ein positiver Nebeneffekt bei der Verwendung von Child Themes besteht darin, dass alle Anpassungen am Webdesign übersichtlich beisammen sind. Dritte erkennen auf einen Blick, welche Änderungen vorgenommen wurden und können diese wie gewünscht anpassen oder ergänzen.
Da beim Entwickeln eines Webdesigns nahezu jeder Designer oder Entwickler auf ein bereits existierendes Theme aufsetzt, sollte man als Kunde darauf bestehen, dass die Anpassungen in einem Child Theme erfolgen. Nur so kann sichergestellt werden, dass künftig auch ein anderer Dienstleister Wünsche für die eigene WordPress-Website einfach umsetzen kann.
In diesem Sinne: Bleiben Sie unabhängig!

1 Kommentar. Wir freuen uns über Ihren Kommentar

  • Moin Moin
    Ich habe da ein kleines Problem mit einem Theme wovon ich ein Child erstellen wollte. Leider funktionierte dieses nun garnicht mit den Beschreibungen die ich gefunden habe im WEB und bei YT. In der Theme Auswahl bei WP steht unter dem Installieren Themes das das besagte Theme für ein Child-Theme nun eine header.php Datei bräuchte. Nun meine Frage kann ich die Datei genauso erstellen wie die function.php und leer lassen?
    ich bin mittlerweile recht bewandert mit WP und kenne mich recht gut aus aber die Child-Theme Bearbeitung ist mir recht neu. Ich würde mich über eine Rückantwort sehr freuen.

    Antworten

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