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steve jobs ist tot es lebe die innovation

Steve Jobs ist tot, es lebe die Innovation!

In den letzten Tagen hat eine ganze Welt am Tod von Steve Jobs Anteil genommen. Ein Mann, dem die meisten von uns nie begegnet sind, doch der so enorm viele Menschen durch seine Produkte begeistert und durch seine Kreativität, Innovationskraft und visionäres Handeln inspiriert hat. Und das in Zeiten übersättigter Märkte und geringer Preismargen.

Das Marketing Genie

Die Gegner von Steve Jobs erklären seinen grandiosen Erfolg gern mit dem Attribut „Marketing Genie“. In einer Welt, in der Marketing als Synonym für Werbung steht, meinen sie damit, dass er sich und seine Produkte lediglich gut verkaufen konnte.

Betrachtet man den Begriff Marketing in seinem eigentlichen Sinn, haben sie sogar recht! Denn Marketing beginnt nicht erst beim Verkauf, sondern bereits bei der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen. Und hier sind wir beim Pudels Kern: Es gibt in unserer Zeit keine zweite Person, die auch nur annähernd so innovative Angebote hervorgebracht hat, wie Steve Jobs. Seine Produkte haben sich nicht nur gut verkauft, sie haben ganze Branchen auf den Kopf gestellt und Apple zu einem der wertvollsten Unternehmen der Welt werden lassen.

Und damit wir uns nicht missverstehen: Ja, es gab schon MP3-Player. Ja, es gab schon Smartphones. Und ja, es gab schon Tablet-PCs. Aber eben nicht in einer massentauglichen Form. Die Produkte waren von Techniker für Techniker gebaut. Und die Vermarktung war auch nicht besonders originell: In der Werbung ging es immer nur um noch höhere Rechenleistung, mehr Speicherplatz, Schnittstellen und Anschlüsse.

User Experience statt Funktionen

Steve Jobs war anders. Er hatte im wahrsten Sinne des Wortes die (antizipierten) Bedürfnisse der Kunden im Fokus: ansprechendes Design und vor allem die Benutzerfreundlichkeit. Ihnen opferte er als Erster veraltete Technologie wie Disketten- und CD-Laufwerke und wurde dafür von den Technologie-Verliebten verspottet. Dass er im Gegenzug flache, leichte und benutzerfreundliche Geräte wie iPad und MacBook Air anbieten konnte, verstanden die anderen; seine stetig wachsende Kundschaft, die mit diesen „Lifestyle-Produkten“ angenehmer kommunizieren, arbeiten oder die Freizeit verbringen konnten.

Jobs war der Experte im Weglassen. Er konnte Nein sagen zu Features, die Produkte nur überfrachteten und keinen wirklichen Mehrwert mehr mit sich brachten. Er war seinen Wettbewerbern immer zwei, drei Schritte voraus.

Innovative Geschäftsmodelle

Steve Jobs hat mit dem iPod nicht einfach nur einen gut aussehenden und einfach zu bedienenden MP3-Player auf den Markt gebracht, sondern gleich im Bundle mit iTunes ein innovatives Geschäftsmodell mitgeliefert, das es Musikliebhabern ermöglichte, Musik einfach zu finden, zu kaufen und zu genießen. Und das in einer Zeit, in der die angestammte Musikbranche ihre eigenen Kunden verklagte. Heute ist iTunes das größte Musikgeschäft der Welt. Und auch der Medienwirtschaft hat er Wege aufgezeigt, wie man auch im digitalen Zeitalter mit innovativer Technologie und Geschäftsmodellen Geld verdienen kann.

Welchen Einfluss die Musik und Steve Jobs auf unser heutiges Geschäftsleben hat, habe ich vor einiger Zeit mal in einer Präsentation zusammengefasst:

(hier geht’s zu deutschen Version)

Innovationskraft als Unterscheidungsmerkmal

Für mich hat Steve Jobs gerade in den letzten Jahren seines Wirkens, in dem er gleich mehrere Branchen durch innovative Geschäftsmodelle und Produkte aufgemischt hat, vor allem eins aufgezeigt: Die Zeit der Zahlen und der Betriebswirtschaft weicht dem Zeitalter der Kreativität und Innovation.

Unsere Zeiten sind gekennzeichnet durch übersättigte Märkte mit hohem Wettbewerb, optimierten Prozessen und in Billiglohnländer verschobene Produktionsstätten. Das alles allein reicht nicht mehr für ein erfolgreiches Unternehmen. Denn Unterscheidungsmerkmale zwischen den Angeboten müssen mit der Lupe gesucht werden und Preiskämpfe haben die Margen bis zur Schmerzgrenze eingedampft.
In solchen Zeiten sind keine weiteren Betriebswirtschaftler und klassische Unternehmensberater gefragt, sondern kreative Köpfe, die sich auf die Suche nach neuen, einfachen, innovativen Produkten und Dienstleistungen machen, die unsere Welt und unser Leben verbessern. Oder einfach nur ein wenig Spaß machen.

R.I.P, Steve Jobs.

Quelle Grafik: jonathan mak

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