WordPress 5.0 wird voraussichtlich noch in diesem Quartal veröffentlicht. Mit im Gepäck der neuen Version des beliebten Content-Management-Systems: der Gutenberg-Editor. Was es damit auf sich hat und welche (großen) Veränderungen auf WordPress-Nutzer zukommen, erklärt dieser Beitrag.
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Worum geht es?
Mit dem Gutenberg-Editor bricht eine neue Ära in der Geschichte von WordPress an. Die bisher gewohnte Art und Weise, Beiträge zu erstellen, wird sich grundlegend verändern – und das ist erst der Anfang zahlreicher weiterer Neuerungen, die uns unter dem Namen des legendären Buchdruck-Erfinders bevorstehen.
Im ersten Schritt, der mit der Veröffentlichung von WordPress 5.0 vermutlich noch diesen April gegangen wird, haben wir es zunächst “lediglich” mit der Umgestaltung des Editors zu tun. Später soll das Projekt Gutenberg auf weitere Website-Bereiche wie beispielsweise den Aufbau von einzelnen Seiten sowie Header und Footer ausgeweitet werden.
Warum eigentlich Gutenberg?
Weil WordPress zukunfts- und wettbewerbsfähig bleiben muss und möchte. In den vergangenen Jahren sind zahlreiche Anbieter von Website-Baukästen aus dem Boden geschossen, die für Laien sehr einfache Gestaltungs- sowie Editiermöglichkeiten bieten und dabei weder Shortcodes noch HTML- oder CSS-Kenntnisse verlangen.
Die Konkurrenz schläft nicht, klar. WordPress wiederum möchte seinen aktuellen Marktanteil von rund sechzig Prozent weiter ausbauen und potenziellen Nutzern den Zugang so einfach wie möglich machen. Dabei gibt es allerdings auch viele Anwender, die das CMS bereits jahrelang nutzen und die Gutenbergisierung ablehnen – Veränderung kann wehtun.
Wie sehen die Veränderungen durch Gutenberg aus?
Blöcke, Blöcke und noch mal Blöcke – darum geht’s. Das bekannte Textfenster verschwindet und alle Beitragselemente von der Überschrift über den Fließtext bis hin zu den Bildern werden mithilfe von Blöcken generiert, die dann hin- und hergeschoben werden können. Ein Beitrag besteht in Zukunft also aus einer Reihe von Blöcken mit unterschiedlichen Funktionen.
Das System erinnert stark an die Funktionsweise der sogenannten Page Builder, die in vielen WordPress-Themes zum Einsatz kommen. Der Gutenberg-Editor macht diesen mittel- bis langfristig das Leben sicher schwerer. Wer ihn noch vor dem Release von WordPress 5.0 ausprobieren möchte, kann das mithilfe des offiziellen Plug-ins Gutenberg tun.
Was bedeutet Gutenberg für meine Website?
Die große Frage, die sich stellt, ist die nach der Kompatibilität mit dem genutzten Theme und den eingesetzten Plug-ins. Hier muss der Code angepasst werden, damit alles einwandfrei funktioniert – und nicht jeder Entwickler kann das leisten. Deshalb sollten Sie das Update auf WordPress 5.0 auf keinen Fall ausführen, ohne zuvor ein Back-up erstellt zu haben.
Für den Fall, dass etwas nicht klappt, gibt es das kostenlose Plug-in Classic Editor. Mit diesem können Sie den Gutenberg-Editor deaktivieren. Am besten installieren Sie die Erweiterung vor dem Update auf die neue WordPress-Version. Noch besser: Sie kopieren Ihre Website und führen das Update zunächst in einer Testumgebung aus – sicher ist sicher.
Wie geht es weiter mit Gutenberg?
Wie bereits erwähnt, hört das Projekt Gutenberg nicht beim Editor auf. In zwei weiteren Phasen soll das System der Blöcke letztlich auf die gesamte Website gebracht werden. In der zweiten Phase hält es voraussichtlich Einzug in den Customizer, mit dem das Website-Layout gestaltet wird. Bisher bekannte Elemente wie Widgets und Menüs werden den Blöcken wohl weichen.
In der dritten Phase bringt WordPress vermutlich ein neues Default-Theme heraus, das komplett auf dem System der Blöcke basiert. Weiterhin ist anzunehmen, dass immer mehr Themes auf der Basis von Gutenberg auf den Markt kommen und somit das herkömmliche Konzept Schritt für Schritt verdrängt wird. Es bleibt also spannend …
3 Kommentare. Wir freuen uns über Ihren Kommentar
Eine einzige Katastrophe! Weiterlesen, Aufzählung, … – alles nicht zu finden. Wer kein HTML kann, ist aufgeschmissen. Das ist der alte Wordstar aus den 1990er Jahren ja noch besser
Liebes Elbnetz-Team, vielen Dank für diese Einführung. Ich habe direkt ein Problem entdeckt: Ich schaffe es nicht, mit dem neuen Editor Dokumente bereit zu stellen, z. B. pdf-Dokumente…. Für einen Tipp wäre ich dankbar!
Viele Grüße aus Aachen in den Norden :o)
Oh je, jetzt komme ich gerade mit WordPress zurecht. Ich bin von Blogger gewechselt und jetzt das. Wo ich doch keine Kenntnisse von dem Backup habe.
So ärgerlich…. und ich war so glücklich mit WordPress. Also doch evtl. ein Grund nach Squarespace zu wechseln ??
Liebe Grüße, Elke