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15 essenzielle Maßnahmen für eine barrierefreie Website oder einen Online-Shop

14 essenzielle Maßnahmen für eine barrierefreie Website oder einen Online-Shop

Recht

Eine barrierefreie Website ist nicht nur ein Zeichen für Inklusion, sondern verbessert auch die Benutzerfreundlichkeit für alle Besucher. Diese 15 Maßnahmen helfen Ihnen, Ihre Website oder Ihren Online-Shop barrierefrei zu gestalten – von der Navigation bis zur Farbwahl.


Beachten Sie, dass die Anforderungen nach dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) noch umfangreicher sein können. Eine detaillierte Checkliste dazu finden Sie hier: Checkliste zur Barrierefreiheit nach BFSG für Websites.

Einfache und verständliche Sprache nutzen

Viele Nutzer haben Schwierigkeiten mit komplizierten Texten, sei es aufgrund von Lernschwierigkeiten, einer anderen Muttersprache oder kognitiven Einschränkungen. Verwenden Sie klare, einfache Sprache, vermeiden Sie Fremdwörter und erklären Sie Fachbegriffe, falls sie unumgänglich sind. Nutzen Sie eine direkte Ansprache und formulieren Sie aktiv statt passiv. Kurze Sätze und Absätze verbessern die Lesbarkeit. Setzen Sie außerdem auf visuelle Unterstützung wie Symbole oder Illustrationen, um Inhalte verständlicher zu machen.

Tastaturbedienung sicherstellen

Nicht alle Nutzer können eine Maus oder einen Touchscreen bedienen. Eine vollständige Steuerung der Website per Tastatur ist essenziell. Testen Sie, ob alle interaktiven Elemente, einschließlich Menüs, Formulare, Buttons und Cookie-Consent-Banner, per Tab-Taste erreichbar sind. Markieren Sie den aktuellen Fokus deutlich mit einer sichtbaren Umrandung. Nutzer sollten alle Inhalte und Funktionen ohne Maus bedienen können, um eine reibungslose Navigation zu gewährleisten.

Lesbare Schriftarten und -größen wählen

Menschen mit Sehbeeinträchtigungen profitieren von gut lesbaren Schriftarten. Wählen Sie serifenlose Schriftarten wie Arial, Verdana oder Open Sans, da sie auf Bildschirmen besser lesbar sind. Die Schriftgröße sollte mindestens 16px betragen und skalierbar sein, sodass Nutzer sie individuell anpassen können. Achten Sie darauf, dass der Text auch bei einer Vergrößerung um 200 % gut lesbar bleibt und keine Elemente überlappen oder unlesbar werden.

Kontrastverhältnis beachten

Ein ausreichender Kontrast zwischen Text und Hintergrund ist für Menschen mit Sehschwächen entscheidend. Verwenden Sie Farbkontraste gemäß den WCAG-Richtlinien (mindestens 4,5:1 für normalen Text, 3:1 für große Schrift). Vermeiden Sie reine Farbkennzeichnungen für Informationen, da Farbenblinde diese möglicherweise nicht unterscheiden können. Nutzen Sie ergänzende Symbole oder Unterstreichungen für Links und interaktive Elemente.

Alternative Texte und Audiodeskriptionen bereitstellen

Bilder und grafische Elemente sollten stets mit Alternativtexten (Alt-Text) versehen sein, damit Screenreader sie vorlesen können. Alternativtexte sollten den Inhalt und die Funktion der Bilder klar und präzise beschreiben. Bei komplexeren Grafiken können ausführlichere Beschreibungen im umgebenden Text oder über eine separate Erklärung erfolgen. Videos sollten mit Untertiteln und Audiodeskriptionen versehen sein, um Inhalte für hörgeschädigte und blinde Nutzer zugänglich zu machen.

Klare Webseitenstruktur für barrierefreie Navigation

Eine logische und konsistente Webseitenstruktur erleichtert die Orientierung. Nutzen Sie eine klare Hierarchie mit aussagekräftigen Überschriften (H1 bis H6) und vermeiden Sie unstrukturierte Layouts. Alle Menüpunkte sollten verständlich benannt sein und sich leicht auffinden lassen. Eine gut durchdachte Navigation unterstützt nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern verbessert auch das allgemeine Nutzererlebnis.

Auf visuelle Effekte und Pop-ups verzichten

Blinkende, flackernde oder sich automatisch bewegende Elemente können für einige Nutzer störend oder sogar gesundheitsgefährdend sein (z. B. bei Epilepsie). Vermeiden Sie aggressive Animationen und stellen Sie sicher, dass Nutzer die Möglichkeit haben, Effekte zu deaktivieren. Pop-ups sollten sparsam verwendet werden, da sie die Nutzung von Screenreadern beeinträchtigen können.

ARIA-Attribute und saubere HTML-Struktur einsetzen

ARIA-Attribute (Accessible Rich Internet Applications) helfen, Webseiten für assistive Technologien zugänglich zu machen. Sie ergänzen HTML um zusätzliche semantische Informationen, die Screenreadern Hinweise zur Bedeutung von Elementen geben. Achten Sie auf eine semantisch korrekte HTML-Struktur mit klaren Abschnitten, sodass Nutzer mit assistiven Technologien effizient durch die Seite navigieren können.

Alternative Kontaktmöglichkeiten anbieten

Nicht jeder Nutzer kann telefonieren oder lange E-Mails schreiben. Bieten Sie verschiedene barrierefreie Kontaktmöglichkeiten an, z. B. ein einfach zu bedienendes Kontaktformular, einen Live-Chat oder eine Videoanruf-Funktion. Diese Optionen helfen Menschen mit motorischen Einschränkungen, Gehörlose und andere Nutzer mit besonderen Bedürfnissen.

Nutzerführung optimieren

Eine intuitive Benutzerführung ist entscheidend für die Barrierefreiheit. Erklären Sie Nutzern, wie sie durch die Seite navigieren, indem Sie klare Anweisungen für Formulare und Buttons geben. Fehlermeldungen sollten verständlich formuliert sein und Lösungsmöglichkeiten vorschlagen. Eine klare Kennzeichnung von interaktiven Elementen verbessert die Nutzererfahrung erheblich.

Zeitlimits vermeiden

Viele Nutzer benötigen mehr Zeit zur Eingabe von Informationen, insbesondere Menschen mit motorischen Einschränkungen, Sehbehinderungen oder kognitiven Beeinträchtigungen. Zeitlimits in Formularen oder automatisches Logout nach Inaktivität können problematisch sein. Geben Sie Nutzern die Möglichkeit, Zeitlimits zu verlängern oder vollständig zu deaktivieren. Falls eine Sitzung aus Sicherheitsgründen beendet wird, sollte eine vorherige Warnung mit der Option zur Verlängerung erscheinen.

Kompatibilität mit Hilfsmitteln gewährleisten

Die Website sollte problemlos mit assistiven Technologien wie Screenreadern, Vergrößerungssoftware und Spracherkennungsprogrammen funktionieren. Regelmäßige Tests mit verschiedenen Tools helfen, mögliche Barrieren frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Nutzen Sie Standards wie WCAG (Web Content Accessibility Guidelines), um sicherzustellen, dass die Website für möglichst viele Nutzergruppen zugänglich ist.

Barrierefreie mobile Darstellung und Apps

Mobile Endgeräte werden immer häufiger genutzt, daher muss die Barrierefreiheit auch hier gewährleistet sein. Stellen Sie sicher, dass Schaltflächen und Links groß genug für Touchscreen-Nutzung sind, Texte lesbar bleiben und keine störenden Elemente wie schwer schließbare Pop-ups auftreten. Nutzen Sie Responsive Design und testen Sie die Bedienbarkeit mit Screenreadern für mobile Betriebssysteme.

Zugängliche Captchas verwenden

Viele herkömmliche Captchas sind für Menschen mit Seh- oder motorischen Einschränkungen eine große Hürde. Verwenden Sie stattdessen zugängliche Alternativen wie textbasierte Tests, einfache Rechenaufgaben oder Audiodateien. Wenn visuelle Captchas notwendig sind, sollten sie mit einer barrierefreien Alternative versehen werden, sodass auch Screenreader-Nutzer sie lösen können.

Fazit

Durch die Umsetzung dieser 15 Maßnahmen können Sie Ihre Website oder Ihren Online-Shop für alle Nutzer zugänglicher machen und gleichzeitig die Benutzerfreundlichkeit insgesamt verbessern. Wenn Sie sich an die Vorschriften des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) halten müssen, sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Eine umfassende Übersicht dazu finden Sie in der Checkliste zur Barrierefreiheit nach BFSG für Websites.

BFSG

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